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  • DAY 26 / 100 10.02.2025

    DAY 26 / 100 10.02.2025

    Heute ist Montag und richtig viel los, deshalb komme ich auf eine Technik zurück, die praktisch die Mutter aller Kindergeburtstage ist: Cyanotypie. Mich überrascht es immer wieder, das dieses Königsblau auch auf der Photo Paris zu sehen ist, ist es doch eine Drucktechnik, die nicht wirklich Archivsicher ist. Aber was weiss ich schon, wenn man da mal mehrere Tausend Euro für ein Print hin legt, kann man es ja auch in einen lichtgeschützen Raum hängen. Da man sich an diesem Blau auch sehr schnell satt sieht, ist der Keller perfekt.

    Verwendetes Material: verschiedenes Papier mit Cyanotypie-Chemie beschichtet, getrocknet und belichtet, mit den Negativen der letzten Tage.

    Notizen:

    Ich muss an meiner negativen Einstellung arbeiten.

    Eventueller Bezug zur kommenden Ausstellung:

    Im Prinzip wie gestern, nur das ich diese Prints niemand zeigen möchte. Nur hier, aber hier liest eh niemand mit.

    Zeitaufwand: Da ich die Belichtungszeiten genutzt habe, um unten auch Wäsche zu machen, zählt es ja nicht so richtig.

  • DAY 25 / 100 09.02.2025

    DAY 25 / 100 09.02.2025

    Von gestern stand noch alles da, und mein erster Gedanke war: der Hintergrund ist zu hibbelich, ich mach genau das gleiche nochmal – aber mit einer Pappe dahinter. Und da ich so schön dabei war, kamen noch Trockenblumen dazu.

    Verwendetes Material: Film, altes Baryt

    Notizen:

    Aufgewärmte Entwickler von gestern, das freut das sparsame Hohenloher-Herz!

    Eventueller Bezug zur kommenden Ausstellung:

    Vergänglichkeit, Ruheort.

    Zeitaufwand: Weniger als gestern, da schon alles vorbereitet und Belichtungszeiten schon bekannt waren – so 1,5 Stunden.

  • DAY 24 / 100 08.02.2025

    DAY 24 / 100 08.02.2025

    Im Garten fangen tatsächlich die Rosen schon an auszuschlagen – ganz schön mutig für Februar. Von einer habe ich dann die Hagebutte vom letzten Jahr abgeschnitten (nennt man das so?). Mal abgesehen von der Schönheit ist es für mich auch ein Symbol für die Vergänglichkeit. Sind wir also mal wieder beim Thema Sterben.

    Technik: Fotografieren auf Film, dann Abzug auf PE Papier und auf abgelaufenen Baryt-Papier (unterschiedliche Härtegrade)

    Verwendetes Material: Film, PE Papier und altes Baryt

    Notizen:

    Das Negativ ist sehr kontrastreich, dazu eine harte Graduation beim Papier war zu arg – deshalb noch der Abzug mit einem weichen Baryt. Find aber beides super.

    Eventueller Bezug zur kommenden Ausstellung:

    Vergänglichkeit, Ruheort.

    Zeitaufwand: Da noch Negativ gemacht, entwickeln, trocknen und dann Abzug… so über den Tag verteilt 3 Stunden warens vermutlich.

  • DAY 23 / 100 07.02.2025

    DAY 23 / 100 07.02.2025

    Heute ein Versuch-Tag – ich würde gerne Baryt – Papier trocknen können, ohne das aufwendige Aufkleben. Manche kleben die Fotos mit Gesicht zu einer Glasscheibe, hab ich auch versucht, ging nicht mehr ab. Da ist mir heute die Fotopresse eingefallen, mit der haben wir schon oft PE Papier schnell getrocknet – aber nie Baryt. Wir haben dazu auch eine Hochglanz-Chromfolie – nie gemacht weil es wohl nicht ganz so einfach ist und wir hin und wieder dann doch faule Schweine. Also heute: Abzüge und Pressen. Und da ich schon eine Weile mal wieder mit Farbe auf Schwarzweiss-Abzügen experimentieren wollte – habe ich das auch gleich mit gemacht.
    Fazit: Es wird nicht glatt, zudem ist das Papier das Falsche zum drauf malen. Es hält weder Aquarell, Holzstifte, Kreide (mit Wachs vermischt), Wachsmalstifte… einzig die dicken Filzstifte. Also gabs letztendlich auf nicht ganz flachem Papier eine fette Farbschicht drauf. Eher also nix. Spass hats trotzdem gemacht!

    Technik: Print auf abgelaufenen Baryt-Papier

    Verwendetes Material: Negative, Fotopapier, Hochglanz Chromfolie und Fotopresse

    Notizen:

    Mitte Januar war Pierre bei uns zum Workshop, als Model haben wir dazu Andra angeladen. Entstanden sind super schöne Wetplate Portraits, mit Grossformat aufgenommen. Zwischendurch hab ich aber mit einer alten Plastikknipse auf farbigen 35-mm Film auch geknipst. Unscharf, mit Schlagschatten, ich mags. Das hab ich dann als Negativ raus gesucht. Man kann ja auch von Farbnegativen SW-Abzüge machen.

    Eventueller Bezug zur kommenden Ausstellung:

    Nicht wirklich.

    Zeitaufwand: Über den ganzen Tag verteilt immer wieder, Abzüge, Wässern, trocknen dann in der Presse… mit Farben ausprobieren…

  • DAY 22 / 100 06.02.2025

    DAY 22 / 100 06.02.2025

    CP hat gestern nach Feierabend noch eine Runde durchs Dorf gemacht, um die “neue” Rolleiflex Tele zu testen. Ich hab ihn gefragt, ob er denn so urhohenloher-Ruheplätzchen finden könnte. Und da gabs genug. Schrebergärtchen, Plastikstuhl unterm Baum, Bänkchen vor dem Haus – ideal für das Feierabend-Viertele-Schlotze. Und die Bushäuschen sind für die Jugend – zumindest war das bei mir noch so, ich hab aber schon lange keine mehr da rumlungern sehen.
    So hab ich heute den Film entwickelt und auch gleich ein paar davon auf Papier vergrößert – mein Scanner macht gerade Urlaub bei Hannah, und so wird hier im Moment wirklich komplett analog gearbeitet.

    Technik: Print auf abgelaufenen Baryt-Papier

    Verwendetes Material: Negative, Fotopapier

    Notizen:

    Die Kamera ist schön und arbeitet auch fast ordentlich… aber hat doch beim Weitertransport Probleme. Es gibt leider immer weniger Menschen, die sowas reparieren können.

    Eventueller Bezug zur kommenden Ausstellung

    Ruheplätze auf dem Dorf. Ohne Madonna wie bei Günther in der Ausstellung. Aber hier findet auch jemand sein Ort der Stille.

    Zeitaufwand: mit Film entwickeln etc. ca. 1,5 Stunden

  • DAY 21 / 100 05.02.2025

    DAY 21 / 100 05.02.2025

    Ich habe diese alten Negative raus gezogen: 25.11.21 – das war ein Test mit der Mamiya. Die sind mir in der Bilderdatenbank ins Auge gestochen, weil es so gute Negative sind, zum Thema passen und auch genügend sind für eine Dreier-Reihe. Nach dem Generve von gestern wollte ich Top-Negative, neues PE Papier und frischen Entwickler. Ich sag mal so: dann klappts auch auf Anhieb.
    Die Muscheln hab ich natürlich noch alle. In meiner Dunkelkammer. Wo ist der Unterschied zwischen Sammeln und Messie? Nur in der Ordnung?

    Technik: Negative von 2021, Print auf PE Papier

    Verwendetes Material: Negative, Fotopapier

    Notizen:

    Die Kombination von der Mamiya und dem Objektiv sollte ich mal wieder nutzen… wir haben wirklich zuviele Kameras die sich zu lange langweilen…

    Eventueller Bezug zur kommenden Ausstellung

    Dieses mal passt es wieder zum Thema – finde ich – und auch die Dreierkombi. Könnte man gut zusammen aufhängen.

    Zeitaufwand: ca. 1 Stunde, 20 Minuten

  • DAY 20 / 100 04.02.2025

    DAY 20 / 100 04.02.2025

    Zu früh raus, viel Kram auf dem Schreibtisch, Papierkram und Mails – heute ist mal wieder so ein Tag, wo ich keinen leichten Zugang zu Fotoarbeiten bekomme. Was schade ist, weil gerade heute könnte ich es vermutlich brauchen. Deshalb bin ich direkt nach dem Frühstück mal runter, und hab mir von 2018 alte Urlaubsbilder abgezogen – dieser Urlaub war so schön – weitere Scans gibt es hier: https://xara.org/thessaloniki-1/ und Teil 2 https://xara.org/thessaloniki-teil-2-neue-freunde/

    Technik: Print auf altem, abgelaufenen Papier – was heute auch nicht richtig mitarbeiten wollte.

    Verwendetes Material: Negative, Fotopapier

    Notizen:

    Und dann ist mir früh auch noch in einer Zeitung der Artikel ins Auge gestochen: “Es ist ein Privileg, alt werden zu dürfen”, mit einer Barbara Becker, die (offensichtlich) gephotoshoppt faltenfrei, sixpäck-bauchfrei und mit schwarzen Haaren in die Kamera lacht. Nunja. Werbung für ein neues Buch: zuckerarm und proteinreich gut durch die Wechseljahre oder so. Ich bin 9 Jahre jünger und fühle mich gemobbt und das schon kurz nach acht mit einem halben Kaffee intus.

    Eventueller Bezug zur kommenden Ausstellung

    Keinen, obwohl ich diese einzelne fremde Person, die so aufs Wasser guckt, schon in die Richtung fühl.

    Zeitaufwand: ca. 20 Minuten

  • DAY 19 / 100 03.02.2025

    DAY 19 / 100 03.02.2025

    Nachdem ich in den nächsten Tagen mich mit Papier beschäftigen will, habe ich die alten Ordner mit den Negativen durchgesehen und welche ausgesucht. Zufällig bin ich dann auf welche gestossen, wo mein Papa mal wieder wie ein Model aussieht. Wir waren im Dezember 2018 spazieren – und er lehnt sich an eine Absperrung im Limes Aussichtsturm in Öhringen. Vogue hätte es nicht besser erwischen können. Das er fünf Jahre später nicht mehr da ist, hätte ich niemals gedacht in dem Moment.

    Technik: Negative von 2018, Print auf PE Papier

    Verwendetes Material: Negative, Fotopapier

    Notizen:

    Ich bin froh das wir so viel zusammen gemacht haben.

    Eventueller Bezug zur kommenden Ausstellung

    Keinen, mal wieder 🙂

    Zeitaufwand: ca. 25 Minuten

  • DAY 18 / 100 02.02.2025

    DAY 18 / 100 02.02.2025

    Darkroom Chaos

    In crimson darkness, where time slips away,
    We dance with shadows, make night into day.
    Expired paper? “Wieso nicht?” we grin,
    As ancient chemicals swirl and spin.

    The enlarger hums its mechanical song,
    Ten seconds pass – sweet heaven, that’s wrong!
    A smartwatch glints like a treacherous star,
    Destroying the image we’ve chased so far.

    “Should we switch to digital?” we sigh in the gloom,
    But our hearts beat analog in this sacred room.
    Memories drift like ghosts through our sight,
    As we conjure them back in the blood-colored light.

    Our fingers stained with developer’s kiss,
    Each failure brings us closer to bliss.
    The chemistry rebels, the timing’s insane,
    But we’re madly in love with this beautiful pain.

    Through fix and wash and silver’s desire,
    We’re alchemists stoking an ancient fire.
    When perfect prints finally emerge from the deep,
    We toast to the secrets that darkness can keep.

    So here’s to the chaos, the analog way,
    To mistakes that teach us day after day.
    In this red-lit kingdom where time holds its breath,
    We’ll dance with these shadows until our death.

    For we are the guardians of what’s nearly lost,
    Where magic still happens, whatever the cost.
    In our darkroom haven, where chaos takes flight,
    We’ll keep the flame burning through endless night.

    Technik: Negative von der Baustelle Stuttgart 21 Bahnhof, Print auf altem, abgelaufenen Papier

    Verwendetes Material: Negative, Fotopapier

    Notizen:

    Schönster Sonntag für uns: wenn wir zu zweit in der Dunkelkammer sind und den developer’s kiss an den Händen haben – so sollte es jeden Tag sein 🙂

    Eventueller Bezug zur kommenden Ausstellung

    Keinen, wir haben uns einfach treiben lassen.

    Zeitaufwand: ca. 3 Stunden

  • DAY 17 / 100 01.02.2025

    DAY 17 / 100 01.02.2025

    Grossreinigungstag – die Wetplate Sachen werden jetzt erst mal für ein paar Tage weg gepackt. Das Silberbad ging sowieso langsam in die Knie, und es sah halt auch aus überall wie Schwein. Silberbad also gekocht, gefiltert, nachjustiert und weg gepackt, alles andere auch mal wieder richtig sauber gemacht, Handschuhe vergessen, schwarze Hände bekommen, alles nochmal durchgewischt – um dann das ganz kleine Besteck für Papier raus zu holen. Für mehr konnte ich mich heute nicht mehr aufraffen. Im letzten Sommer waren wir in UK und haben uns mit anderen Wetplate-Leuten getroffen. Mit unserem Bus sind wir dann aber auch noch durch Wales und sind an vielen Stellen gestanden um Fotos zu machen. Die Negative habe ich heute mal raus gekramt. Aber nicht die schönen von C.-P., sondern meine unscharfen Negative, die ich mit der Plastikknipse Diana auf Mittelformat gemacht habe. Ich mag ihre unschärfe, die aber dann doch in der Mitte doch eine kleine Schärfe zulassen. Der Rand wird meistens unter- oder überbelichtet. Der Look ist so träumerisch. Und passend zur Ausstellung habe ich die Negative raus gesucht, die wir bei einem Kloster gemacht haben. Da standen wir zwei Tage, weil es so schön war… der Klostergarten, der Friedhof, das Kloster (von aussen nur), und aber auch das Cafe – gemütlich, tolles Essen.

    Technik: Negative von 08/2024 UK Mittelformat FP400, Print auf altem, abgelaufenen Papier

    Verwendetes Material: Negative, Fotopapier

    Notizen:

    Das Dunkelkammer aufräumen und sauber machen war der eigentliche Teil der Arbeit heute… aber hat sich gelohnt.

    Eventueller Bezug zur kommenden Ausstellung

    Die unterschiedlichen Stellen um das Kloster waren sehr besondere kleine ruhige Orte.

    Zeitaufwand: ca. 3 Stunden