Die Nelke wollte ich erst mit Wetplate machen, mal wieder alles aufbauen und so… aber dann hab ich gedacht: grün und rot – da wird man leider wieder gar nichts sehen. Falsches Farbspektrum. Deshalb habe ich dann doch einen Film genommen, und danach auch gleich einen Abzug gemacht. Wie immer ist bei diesem Film der Kontrast irre hart, deshalb hat das PE Papier auch gleich aufgegeben. Das alte Baryt Papier mit weicher Graduation hat zumindest etwas hinbekommen 🙂
Mit meiner Mama hatte ich Florian besucht und wir sind mal zur alten Elisabeth hoch gewandert, und da habe ich diesen Baum gefunden. 35mm Film, an für sich vielleicht langweilig, aber für mich wirklich ein Ruheort. Florian meinte, das bei diesem Aussichtspunkt im Sommer immer viele Studenten her kommen, picknicken, lernen oder kiffen. Fühl ich auf jeden Fall.
Mein erster Abzug war der ganz schwache, cremefarbene, der mir auch gleich super gefallen hat. Aber ich habe dann doch noch zwei weitere gemacht, und zum Abschluss mit dem selben Papier aber einer höheren Graduation. Krass wie unterschiedlich das wird, der harte Abzug wirkt so kalt, fast bläulich. Mir gefällt tatsächlich immer noch der erste am besten.
Eventueller Bezug zur kommenden Ausstellung:
Hm eher nicht, auch wenns passt.
Zeitaufwand: ca. 2 Stunden, mit aufkleben zum trocknen.
Mir sind nochmal die zwei Negative in die Hand gefallen, das eine das ich mit der Großformat direkt gemacht habe, und das andere, das praktisch eine Direktkopie vom ersten ist – und somit habe ich hier diesen Positiv/Negativ Effekt wenn ich sie auf ein Papier mache. Dazu habe ich altes, abgelaufenes Papier raus gezogen, hier mag ich es wenn es kein komplettes Weiß gibt, sondern das hellste im Bild nur ein Creme ist.
Bevor man in eine Dunkelkammer geht, IMMER erst klopfen und warten. Auch wenn man denkt, das die Frau irgendwo anders im Haus unterwegs ist. Gell, Schatzi? 😉
Eventueller Bezug zur kommenden Ausstellung:
Ausbaufähig
Zeitaufwand: ca. 30 Minuten, aber ohne aufwendiges trocknen und aufkleben wie das halt mit altem Baryt so ist.
Von gestern stand noch alles da, und mein erster Gedanke war: der Hintergrund ist zu hibbelich, ich mach genau das gleiche nochmal – aber mit einer Pappe dahinter. Und da ich so schön dabei war, kamen noch Trockenblumen dazu.
Verwendetes Material: Film, altes Baryt
Notizen:
Aufgewärmte Entwickler von gestern, das freut das sparsame Hohenloher-Herz!
Eventueller Bezug zur kommenden Ausstellung:
Vergänglichkeit, Ruheort.
Zeitaufwand: Weniger als gestern, da schon alles vorbereitet und Belichtungszeiten schon bekannt waren – so 1,5 Stunden.
Im Garten fangen tatsächlich die Rosen schon an auszuschlagen – ganz schön mutig für Februar. Von einer habe ich dann die Hagebutte vom letzten Jahr abgeschnitten (nennt man das so?). Mal abgesehen von der Schönheit ist es für mich auch ein Symbol für die Vergänglichkeit. Sind wir also mal wieder beim Thema Sterben.
Technik: Fotografieren auf Film, dann Abzug auf PE Papier und auf abgelaufenen Baryt-Papier (unterschiedliche Härtegrade)
Verwendetes Material: Film, PE Papier und altes Baryt
Notizen:
Das Negativ ist sehr kontrastreich, dazu eine harte Graduation beim Papier war zu arg – deshalb noch der Abzug mit einem weichen Baryt. Find aber beides super.
Eventueller Bezug zur kommenden Ausstellung:
Vergänglichkeit, Ruheort.
Zeitaufwand: Da noch Negativ gemacht, entwickeln, trocknen und dann Abzug… so über den Tag verteilt 3 Stunden warens vermutlich.
Heute ein Versuch-Tag – ich würde gerne Baryt – Papier trocknen können, ohne das aufwendige Aufkleben. Manche kleben die Fotos mit Gesicht zu einer Glasscheibe, hab ich auch versucht, ging nicht mehr ab. Da ist mir heute die Fotopresse eingefallen, mit der haben wir schon oft PE Papier schnell getrocknet – aber nie Baryt. Wir haben dazu auch eine Hochglanz-Chromfolie – nie gemacht weil es wohl nicht ganz so einfach ist und wir hin und wieder dann doch faule Schweine. Also heute: Abzüge und Pressen. Und da ich schon eine Weile mal wieder mit Farbe auf Schwarzweiss-Abzügen experimentieren wollte – habe ich das auch gleich mit gemacht. Fazit: Es wird nicht glatt, zudem ist das Papier das Falsche zum drauf malen. Es hält weder Aquarell, Holzstifte, Kreide (mit Wachs vermischt), Wachsmalstifte… einzig die dicken Filzstifte. Also gabs letztendlich auf nicht ganz flachem Papier eine fette Farbschicht drauf. Eher also nix. Spass hats trotzdem gemacht!
Technik: Print auf abgelaufenen Baryt-Papier
Verwendetes Material: Negative, Fotopapier, Hochglanz Chromfolie und Fotopresse
Notizen:
Mitte Januar war Pierre bei uns zum Workshop, als Model haben wir dazu Andra angeladen. Entstanden sind super schöne Wetplate Portraits, mit Grossformat aufgenommen. Zwischendurch hab ich aber mit einer alten Plastikknipse auf farbigen 35-mm Film auch geknipst. Unscharf, mit Schlagschatten, ich mags. Das hab ich dann als Negativ raus gesucht. Man kann ja auch von Farbnegativen SW-Abzüge machen.
Eventueller Bezug zur kommenden Ausstellung:
Nicht wirklich.
Zeitaufwand: Über den ganzen Tag verteilt immer wieder, Abzüge, Wässern, trocknen dann in der Presse… mit Farben ausprobieren…
CP hat gestern nach Feierabend noch eine Runde durchs Dorf gemacht, um die “neue” Rolleiflex Tele zu testen. Ich hab ihn gefragt, ob er denn so urhohenloher-Ruheplätzchen finden könnte. Und da gabs genug. Schrebergärtchen, Plastikstuhl unterm Baum, Bänkchen vor dem Haus – ideal für das Feierabend-Viertele-Schlotze. Und die Bushäuschen sind für die Jugend – zumindest war das bei mir noch so, ich hab aber schon lange keine mehr da rumlungern sehen. So hab ich heute den Film entwickelt und auch gleich ein paar davon auf Papier vergrößert – mein Scanner macht gerade Urlaub bei Hannah, und so wird hier im Moment wirklich komplett analog gearbeitet.
Technik: Print auf abgelaufenen Baryt-Papier
Verwendetes Material: Negative, Fotopapier
Notizen:
Die Kamera ist schön und arbeitet auch fast ordentlich… aber hat doch beim Weitertransport Probleme. Es gibt leider immer weniger Menschen, die sowas reparieren können.
Eventueller Bezug zur kommenden Ausstellung
Ruheplätze auf dem Dorf. Ohne Madonna wie bei Günther in der Ausstellung. Aber hier findet auch jemand sein Ort der Stille.
Zeitaufwand: mit Film entwickeln etc. ca. 1,5 Stunden
Zu früh raus, viel Kram auf dem Schreibtisch, Papierkram und Mails – heute ist mal wieder so ein Tag, wo ich keinen leichten Zugang zu Fotoarbeiten bekomme. Was schade ist, weil gerade heute könnte ich es vermutlich brauchen. Deshalb bin ich direkt nach dem Frühstück mal runter, und hab mir von 2018 alte Urlaubsbilder abgezogen – dieser Urlaub war so schön – weitere Scans gibt es hier: https://xara.org/thessaloniki-1/ und Teil 2 https://xara.org/thessaloniki-teil-2-neue-freunde/
Technik: Print auf altem, abgelaufenen Papier – was heute auch nicht richtig mitarbeiten wollte.
Verwendetes Material: Negative, Fotopapier
Notizen:
Und dann ist mir früh auch noch in einer Zeitung der Artikel ins Auge gestochen: “Es ist ein Privileg, alt werden zu dürfen”, mit einer Barbara Becker, die (offensichtlich) gephotoshoppt faltenfrei, sixpäck-bauchfrei und mit schwarzen Haaren in die Kamera lacht. Nunja. Werbung für ein neues Buch: zuckerarm und proteinreich gut durch die Wechseljahre oder so. Ich bin 9 Jahre jünger und fühle mich gemobbt und das schon kurz nach acht mit einem halben Kaffee intus.
Eventueller Bezug zur kommenden Ausstellung
Keinen, obwohl ich diese einzelne fremde Person, die so aufs Wasser guckt, schon in die Richtung fühl.
In crimson darkness, where time slips away, We dance with shadows, make night into day. Expired paper? “Wieso nicht?” we grin, As ancient chemicals swirl and spin.
The enlarger hums its mechanical song, Ten seconds pass – sweet heaven, that’s wrong! A smartwatch glints like a treacherous star, Destroying the image we’ve chased so far.
“Should we switch to digital?” we sigh in the gloom, But our hearts beat analog in this sacred room. Memories drift like ghosts through our sight, As we conjure them back in the blood-colored light.
Our fingers stained with developer’s kiss, Each failure brings us closer to bliss. The chemistry rebels, the timing’s insane, But we’re madly in love with this beautiful pain.
Through fix and wash and silver’s desire, We’re alchemists stoking an ancient fire. When perfect prints finally emerge from the deep, We toast to the secrets that darkness can keep.
So here’s to the chaos, the analog way, To mistakes that teach us day after day. In this red-lit kingdom where time holds its breath, We’ll dance with these shadows until our death.
For we are the guardians of what’s nearly lost, Where magic still happens, whatever the cost. In our darkroom haven, where chaos takes flight, We’ll keep the flame burning through endless night.
Technik: Negative von der Baustelle Stuttgart 21 Bahnhof, Print auf altem, abgelaufenen Papier
Verwendetes Material: Negative, Fotopapier
Notizen:
Schönster Sonntag für uns: wenn wir zu zweit in der Dunkelkammer sind und den developer’s kiss an den Händen haben – so sollte es jeden Tag sein 🙂
Grossreinigungstag – die Wetplate Sachen werden jetzt erst mal für ein paar Tage weg gepackt. Das Silberbad ging sowieso langsam in die Knie, und es sah halt auch aus überall wie Schwein. Silberbad also gekocht, gefiltert, nachjustiert und weg gepackt, alles andere auch mal wieder richtig sauber gemacht, Handschuhe vergessen, schwarze Hände bekommen, alles nochmal durchgewischt – um dann das ganz kleine Besteck für Papier raus zu holen. Für mehr konnte ich mich heute nicht mehr aufraffen. Im letzten Sommer waren wir in UK und haben uns mit anderen Wetplate-Leuten getroffen. Mit unserem Bus sind wir dann aber auch noch durch Wales und sind an vielen Stellen gestanden um Fotos zu machen. Die Negative habe ich heute mal raus gekramt. Aber nicht die schönen von C.-P., sondern meine unscharfen Negative, die ich mit der Plastikknipse Diana auf Mittelformat gemacht habe. Ich mag ihre unschärfe, die aber dann doch in der Mitte doch eine kleine Schärfe zulassen. Der Rand wird meistens unter- oder überbelichtet. Der Look ist so träumerisch. Und passend zur Ausstellung habe ich die Negative raus gesucht, die wir bei einem Kloster gemacht haben. Da standen wir zwei Tage, weil es so schön war… der Klostergarten, der Friedhof, das Kloster (von aussen nur), und aber auch das Cafe – gemütlich, tolles Essen.
Technik: Negative von 08/2024 UK Mittelformat FP400, Print auf altem, abgelaufenen Papier
Verwendetes Material: Negative, Fotopapier
Notizen:
Das Dunkelkammer aufräumen und sauber machen war der eigentliche Teil der Arbeit heute… aber hat sich gelohnt.
Eventueller Bezug zur kommenden Ausstellung
Die unterschiedlichen Stellen um das Kloster waren sehr besondere kleine ruhige Orte.